Eine Bildungsfahrt unternahmen die Männer der TG mit dem Fahrrad vom 12. bis 15. Juni 2015.
Ziel war Bierfranken. Dort wollte man die Brautradition studieren und diverse Verkostungen auf Bierkellern vornehmen.
Morgens um halb acht ging es mit drei Kleinbussen, in denen auch Fahrräder und Gepäck verstaut werden konnten, in Richtung Süden. 14 Männer hatten sich angemeldet, wobei 2 für das Service-Fahrzeug unterwegs zuständig waren.
Um 11:53 konnte schon das erste Weißbier in der Brauerei Kraus in Hirschaid verkostet werden. Hier hatte unser Reiseleiter Klaus Wittenberg auch Zimmer für uns gebucht. Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, ging es mit dem Fahrrad am Rhein-Main-Donaukanal entlang nach Bamberg. Unsere Fahrräder stellten wir bei der Mahrs-Brauerei in Bamberg ab. Nicht ohne dort eine Referenzprobe zu untersuchen, starten wir von hier eine Besichtigungstour zu Fuß durch Bamberg. Wir besuchten den Biergarten der historischen Rauchbier-Brauerei Schlenkerla. Das gewöhnungsbedürftige Rauchbier konnte einigen von uns nur unter Anwendung körperlicher Gewalt verabreicht werden.
Weiter ging es durch die schöne Innenstadt zum Bamberger Dom. Von dort marschierten wir zur Brauerei Greifenklau, von der aus wir einen herrlichen Ausblick vom Biergarten auf dem Bierkeller hatten.
Während die meisten von uns nach dem Motto lebten: "Das bisschen, was ich essen muss, kann ich auch trinken" ...
... gab es wenige andere, die auf eine ausgewogene Ernährung mit fränkischen Schäufela achteten:
Vom Biergarten auf dem Keller der Brauerei Greifenklau ging es wieder bergab durch die Altstadt und dann wieder hoch auf den Berg zum Spezial-Keller.
Dort konnten wir nur mit Mühe einen Tisch ergattern, denn alle Plätze waren besetzt oder reserviert. Von hier aus konnten wir einen herrlichen Blick über die Altstadt von Bamberg im Abendlicht genießen:
Um halb neun befanden wir uns auf dem Weg zurück zur Unterkunft nach Hirschaid.
"Auf dem Keller?" Im 19. Jahrhundert legten die Brauereien in Franken Keller zur Kühlung des Bieres außerhalb der Brauerei, die sich für gewöhnlich mitten im Dorf oder der Stadt befand, an. Imposante Gewölbekeller wurden in den Fels weiter oben auf den Bergen und Hügeln geschlagen. Früher wurde mit Eis aus den umliegenden Weihern und mithilfe Schatten spendender Kastanienbäume den ganzen Sommer das fertige Bier kühl gehalten. Später wurden oberhalb der Keller, also "auf dem Keller" Biergärten eingerichtet, wo man das Bier genießen konnte.
Wer bis Samstag noch nicht wusste, dass der Besuch von Bierkellern auch anstrengend sein kann, der lernte das bei dieser Tour. Frohgemut startete die Gruppe von der Brauerei Krause aus zu einem gemütlichen Ausflug.
Erst wurde noch bemängelt, dass einige Radfahrer nicht mal ihr Bike für die Tour geputzt hatten, sondern noch der Schmutz des letzten Winters anhaftete:
Hier sollte es hochgehen:
Und so sah das Höhenprofil nach ein paar Kilometern über grob geschotterte, steil ansteigende Waldwege aus:
Weitere Kommentare erübrigen sich.
Allerdings wurde die Laune wieder gut, als wir um 12 Uhr die Kirchturmglocken von Heiligenstadt schlagen hörten ...
und dabei ein Bier trinken konnten:
Von hier aus ging es weiter bis nach Ebermannstadt. Unterwegs stellten wir fest, dass wir immer dem Gewitter "hinterher" fuhren: Auf und neben den Radwegen waren teilweise große Pfützen zu sehen, die z. T. kurz vor unserer Passage entstanden waren. Wir blieben aber trocken.
In Ebermannstadt genossen wir Spargel mit Schinken oder Schäufela, je nach Mineral- und Vitaminbedarf.
Und weiter ging es nach Forchheim. Oben auf dem Berge, dem Forchheimer Kellerwald befinden sich über zwanzig Biergärten. Diese sind alle vom 24. Juli bis 03. August 2015, zum Annafest "Auf den Kellern" geöffnet. Als wir hier waren, hatte wir immerhin noch eine Auswahl zwischen knapp zehn geöffneten Kellern.
Im ersten Keller wurde wunderbarer Kuchen für unserer Redaktionsteam gereicht, damit die Redakteure Kraft hatten, um den Bleistift zu halten.
So gelang es dem Redaktionsteam die Kamera ruhig zu halten und von den schnell gehobenen Bierkrügen beeindruckende Schnapschüsse zu gewinnen.
Auf dem Rückweg konnte noch ein Bier auf dem St. Georgenbräu-Keller in Buttenheim getrunken werden.
Nach so viel echtem Bier schmeckte auch ein alkoholfreies Weizen in unserer Unterkunft in der Brauerei Kraus.
Am Sonntagmorgen nach dem Frühstück nach Westen zur Aisch auf den Kreuzberg.
Zunächst aber wurde auf dem Bierkeller der Brauerei Roppelt in Stiebarlimbach am Fuße des Kreuzberges ein Bier getrunken. Es gab sogar ein Liter-Maß. Einige der Teilnehmer vergnügten sich mit einer Apfelschorle.
Danach ging es zu Fuß hoch auf den Kreuzberg auf den Bierkeller der Brauerei Rittmayer, und dann auf den Bierkeller vom Brauhaus am Kreuzberg.
Zu Fuß ging es zurück zum Roppelt-Keller, um nach kurzer Tour im Dorfkeller der Brauerei Lieberth in Hallerndorf oberhalb der sich durch das Tal schlängelnden Aisch Station zu machen.
Hier konnte unser Reiseleiter die lang ersehnte beste Schweinshaxe Frankens bestellen.
Sieht doch lecker aus!
Nachdem die Schweinshaxe vertilgt war, ging es weiter nach Schlammersdorf, wo man beinahe die Einfahrt zur Brauerei Witzgall verpasst hätte.
Die Temperaturen waren hoch ...
... aber die Stimmung in der Gruppe war gut, ...
... denn die Versorgung mit Bier war auch hier gesichert.
Unsere munteren Radfahrer begnügten sich mit Fahrräder dieser oder ähnlicher Bauart, ...
... während andere mit "aufgemotzten Mopeds" protzten:
Auf dem Rückweg nach Hirschaid glaubten einige an eine Sinnestäuschung: Auf dem Rhein-Main-Donaukanal kam eine lila Kuh entgegen.
Hilfsbereite Fußgänger auf dem Kanaldamm klärten uns auf: Wir waren alle stocknüchtern, das Tier auf dem Schiff war aus Plastik.
So konnten wir frohgemuht ein Bier im Garten der Brauerei Kraus genießen.
... oder auch einen "Hirsch", ein übel schmeckendes Rauchbier:
Im Biergarten wurde Live-Musik vom Duo Con Brio geboten, die die Gäste von den Stühlen riß.
Am Montagmorgen trafen wir uns nach dem Frühstück zum Gruppenfoto vor der Brauerei Kraus.
Mit den Fahrzeugen ging es Richtung Norden. Bei Staffelstein verliesen wir die Autobahn und parkten am Fuße des Staffelsteinfelsens. Von dort wanderten wir steil hoch hinauf.
Von oben hatten wir einen herrlichen Blick über das Maintal.
In der Ferne erkennt man die Basilika Vierzehnheiligen, deren Türme derzeit eingerüstet sind.
Das wurde dann unser nächstes Wanderziel, da es auf dem Staffelstein fast nichts zu trinken gab.
Unterwegs schoss Andreas mit seinem iPhone Bilder.
Aha, eine Bartnelke.
An Vierzehnheiligen angekommen stärkten wir uns mit einem kräftigen (Malz-)Bier und einer Brotzeit im Biergarten der Alten Klosterbrauerei.
Auch gab es Weißwürste. Und das nach 11 Uhr! Aber wir waren ja nicht in Bayern, sondern in Franken. Da sieht man das nicht so verbissen, besonders, wenn es ums Geschäft geht.
Nach einer kurzen Besichtigung der barocken Basilika Vierzehnheiligen stiegen wir wieder in die Fahrzeuge und es ging ab in Richtung Lasfelde.
Hier bei Ralf im Gasthaus Dernedde tranken wir endlich wieder das gewohnte Krombacher oder Erdinger Weißbier.
Dazu gab es die obligatorischen knusprigen halben Hähnchen ohne ...
... oder mit Mayonnaise.
Alle waren froh, dass wir die Tour ohne Unfälle überstanden haben. Dank geht an die Fahrer der Fahrzeuge und an den Reiseleiter Klaus Wittenberg, der die Tour geplant und vorbereitet hat.
Im nächsten Jahr wollen wir zur 25. Tour starten.
Von Hirschaid nach Bamberg, gut 12 km und zurück.
Von Hirschaid nach Heiligenstadt und Forchheim, 72 km.
Von Hirschaid zum Kreuzberg, 50 km.
Auf den Staffelstein und nach Vierzehnheiligen, 8 km.